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Expertenbeitrag

 Thomas Joos

Thomas Joos

Freiberuflicher Autor und Journalist

Microsoft-Cloud-Speicher mit Linux synchronisieren OneDrive und OneDrive for Business auf Linux-Rechnern nutzen

Von Thomas Joos 4 min Lesedauer

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Für Microsoft OneDrive und OneDrive for Business gibt es leider keinen offiziellen Client zur Anbindung von Linux – dafür aber verschiedene Möglichkeiten mit alternativen Clients.

Die Linux-Anbindung von Microsoft OneDrive und OneDrive for Business ist mit verschiedenen Clients möglich. Wir stellen sie hier vor.
Die Linux-Anbindung von Microsoft OneDrive und OneDrive for Business ist mit verschiedenen Clients möglich. Wir stellen sie hier vor.
(Bild: © BillionPhotos.com - stock.adobe.com)

Nicht für alle Cloud-Speicher stehen Linux-Clients zur Verfügung, mit denen Daten synchronisiert werden können. Wir stellen nachfolgend einige Clients vor, mit denen Microsoft OneDrive und OneDrive for Business mit Linux synchronisiert werden können. Einige Tools, wie zum Beispiel Rclone, können auch zum Synchronisieren von anderen Cloud-Speichern mit Linux genutzt werden.

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OneDrive und Ubuntu

Wer Ubuntu mit OneDrive verbinden will, kann aus den Paketquellen bei Ubuntu den OneDrive-Client installieren. DerClient unterstützt allerdings nicht OneDrive for Business . Die Installation erfolgt mit dem Befehl:

sudo apt install onedrive

Nach der Installation kann die Hilfe mit „man onedrive“ aufgerufen werden. Um den Daemon zu aktivieren und anschließend zu starten, werden die folgenden Befehle verwendet:

systemctl --user enable onedrivesystemctl --user start onedrive

OneDrive Client for Linux für OneDrive for Business und OneDrive

Wer neben OneDrive auch OneDrive vor Business nutzt, kann auf den OneDrive Client for Linux auf GitHub setzen. Der größte Vorteil des Clients ist die Unterstützung für OneDrive for Business. Der Client steht für Ubuntu, Debian, Fedora, Gentoo, Arch Linux und openSUSE zur Verfügung.

Der Client bietet verschiedene Funktionen:

  • State Caching,
  • Dateiüberwachung in Echtzeit mit Inotify,
  • Datei-Upload/Download-Validierung zur Sicherstellung der Datenintegrität,
  • wiederaufnehmbare Uploads,
  • Unterstützung freigegebener Ordner für OneDrive-Personal- und OneDrive-Business-Konten,
  • freigegebene Bibliotheken für SharePoint/Office 365,
  • Desktop-Benachrichtigungen über Libnotify,
  • Dry-Run-Fähigkeit zum Testen von Konfigurationsänderungen,
  • Verhindern von versehentlichem Löschen von OneDrive-Daten nach Konfigurationsänderungen,
  • Unterstützung für nationale Cloud-Bereitstellungen (Microsoft Cloud für die US-Regierung, Microsoft Cloud Deutschland, Azure und Office 365 betrieben von 21Vianet in China).

Um die Installation am Beispiel von Ubuntu vorzunehmen, wird zunächst die Paketquelle hinzugefügt:

sudo add-apt-repository ppa:yann1ck/onedrivesudo apt-get update

GoodSync for Linux für privaten und professionellen Einsatz

Eine weitere Möglichkeit der Synchronisierung von OneDrive und OneDrive for Business mit Linux ist GoodSync for Linux. Wer das Tool im privaten Umfeld nutzt, kann es kostenlos einsetzen. Im professionellen Einsatz kostet das Tool etwa 40 US-Dollar pro Jahr.

OneDrive und Co. mit Rclone synchronisieren

Auch mit der Open-Source-Software Rclone kann eine Synchronisierung von OneDrive und OneDrive for Business mit Linux erfolgen. Rclone kann auch als Docker-Container in Linux betrieben werden. Die Installation kann auf Linux auch mit curl durchgeführt werden:

curl https://rclone.org/install.sh | sudo bash

Nach der Installation erfolgt die Einrichtung mit „rclone config“. Hier können verschiedene Cloud-Speicher angebunden werden, auch OneDrive. Wenn der neue Speicher in Rclone hinterlegt wurde, zum Beispiel OneDrive, öffnet sich ein Browserfenster, in dem der Zugriff von Rclone auf OneDrive gestattet werden muss. Dazu muss zunächst eine Anmeldung an OneDrive erfolgen. Sobald OneDrive angebunden wurde, kann festgelegt werden, ob OneDrive, OneDrive for Business oder eine SharePoint-Bibliothek mit Rclone synchronisiert werden sollen.

Sobald im Menü OneDrive angebunden wurde, kann jederzeit mit „rclone config“ die Anpassung des Cloud-Speichers erfolgen. Mit Rclone können natürlich auch mehrere verschiedene Cloud-Speicher gleichzeitig an Linux angebunden werden.

Grundsätzlich kann mit Rclone die Anbindung von OneDrive auch als Verzeichnis bereitgestellt/gemountet werden. Dazu wird mit „rclone config“ zunächst die Anbindung von Rclone durchgeführt. Während der Anbindung wird der Verbindung ein Name gegeben, in diesem Beispiel „onedrive“. Um dieses als herkömmliches Laufwerk in Linux mit Rclone zu mounten, kann zum Beispiel der folgende Befehl verwendet werden:

rclone mount onedrive: /mnt

Soll das Laufwerk dauerhaft gemountet werden, muss es in der Datei „etc/fstab“ hinzugefügt werden:

rclonefs#onedrive:/ /mnt/onedrive fuse config=/root/.rclone.conf,allow-other,default-permissions,max-read-ahead=16M 0 0

Natürlich muss hier darauf geachtet werden, wo die Konfigurationsdatei „rclone.conf“ von Rclone gespeichert wird.

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Onedrived in Linux nutzen

Mit Onedrived kann ebenfalls eine Synchronisierung zwischen OneDrive und Linux erfolgen. Auch hier wird OneDrive for Business leider nicht unterstützt. Der Client ist schon etwas älter und sollte nur dann verwendet werden, wenn andere Synchronisierungstools nicht funktionieren.

Insync nutzen – kostenpflichtiger OneDrive-Client mit grafischer Oberfläche

Das kostenpflichtige Tool insync bietet die Möglichkeit, mehrere Cloud-Speicher anzubinden. Der Agent steht für Windows und für Linux zur Verfügung. Insync kann bis zu 15 Tage kostenlos getestet werden. Nach dem Download kann insync zum Beispiel mit „sudo dpkg -i <Paketname>“ erfolgen.

Der Vorteil von insync besteh darin, dass das Tool über eine grafische Oberfläche verfügt. Nach der Installation kann in der grafischen Oberfläche die Anbindung an den Cloud-Speicher erfolgen, zum Beispiel auch an OneDrive und OneDrive for Business. Die Anmeldung erfolgt im Webbrowser und unterstützt auch die Multifaktor-Authentifizierung von Microsoft.

Nach der erfolgreichen Authentifizierung kann insync an die eigenen Anforderungen angepasst werden. Auch das erfolgt in der grafischen Oberfläche. Im Rahmen der Einrichtung kann auch festgelegt werden, welche Verzeichnisse aus OneDrive oder OneDrive for Business lokal zu Linux synchronisiert werden sollen. Das Tool bindet sich auch in die Menüleiste von Linux ein, ähnlich wie der OneDrive-Agent in Windows.

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